Ok! Hilfe! Stopp! Das kann doch wohl nicht wahr sein?!
Fassungslos schaue ich vom Boden zu meinen Mann hoch. „Das
ist doch nicht normal!“ meint dieser mit hochgezogenen Augenbrauen.
Ich sitze zwischen Büchern, Stiften, Büchern, einem Einmachglas,
Büchern, einer Schere und (Überraschung!!!) Büchern…
Neues Jahr, neues Glück! Dachte ich mir für meinen SUB
(Stapel ungelesener Bücher) und damit dieser auch im neuen Jahr abnimmt (Genau
wie ich hoffe ich doch insgeheim), habe ich mir von ein paar Instagrammern
einen tollen Trick abgeguckt: Das
SUB-Glas oder besser bekannt als Trick 17 mit Selbstüberlistung oder so…
Wie man das macht? Folgendes:
Man nimmt ein großes Einmachglas, viele bunte Zettel, viele
bunte Stifte (soll ja alles auch ansprechend aussehen, sagt mein ‚Künstler-Bastel-Ich’ zu dem kleinen ‚Schnell-und-Praktisch-Teil’, der ein
wenig verkümmert zwischen meinen ganzen anderen Persönlichkeiten in meinem Kopf
wohnt), ein Notizbuch um alles doppelt einzutragen (Warum konnte sich dabei
nicht wenigstens der kleine ‚Schnell-und-praktisch’
durchsetzen?) und, tja, die Hauptakteure dieser Dramedy: Die (Trommelwirbel
bitteschön!) ungelesenen Bücher!!!
Und dann kann’s losgehen:
1. Ungelesene Bücher aus Regal Nummer 1 und 2 ziehen und auf einem Stapel vor der Heizung (meinem Lieblingsplatz für so was im Winter, weil schön warm) auftürmen.
2. Die komischen Blicke des Ehemanns geflissentlich
ignorieren (Hey, der sortiert grad unbeschriftete CDs! Auch nicht besser!)
3. Titel des Buches auf lustig-schön-buntem Zettelchen
aufschreiben, noch mal ins Notizbuch eintragen, in der Mitte falten und ins
Einmachglas werfen (Die Zettelchen, nicht das Notizbuch!)
4. Sich vom Smartphone ablenken lassen… (Eher optional,
falls ihr das nachmachen wollt)
5. Einige wenige (sehr, sehr wenige um genau zu sein! Eher geschwinden
gering!) Bücher aussortieren.
6. Bücher wieder ins Regal räumen (diesmal gelesene ins
Linke; Ungelesene ins Rechte)
7. Verzweifelt feststellen, dass im rechten Regal kein Platz
mehr ist.
8. Bücher irgendwie (aber ordentlich! Dem Buch darf nichts
passieren!) ins Regal quetschen.
9. Auf die verbliebenen 4 Regale schauen und sich überlegen,
dass das auch noch morgen geht und man doch besser erstmal nachsieht wie viele
ungelesene Bücher dass den nun eigentlich bisher so waren…
10. Geschockt den Ehemann (oder andere
Person/Haustier/Hausspinne/Stofftier/imaginären Freund/in) ansehen und nach
Luft ringen.
Ungefähr so sollte das Funktionieren!
Wo war ich? Ach ja:
„Wie viele?“ will er trocken wissen. „Ähm…“ stottere ich und
bin mir durchaus der Tatsache bewusst, dass ich zu viele Bücher, auf zu kleinem
Raum habe und meine bessere Hälfte diesen Sachverhalt bereits vor Jahren
richtig erkannt hat.
„so“ sage ich laut „100“ nuschele ich schnell und
unverständlich hinterher.
„Bitte?“
„100“ wiederhole ich. Diesmal etwas lauter.
„Das ist doch nicht normal! Warum kaufst du dann immer
wieder Neue?“
„Die lese ich ja auch immer sofort!“
„Das sieht man ja!“
Wobei, ein wenig grinsen muss er nun auch.
Jetzt versteh ich auch, warum ich nur ein Buch zu
Weihnachten bekommen habe (Und das ist ein Marking-of-Film-Buch zu Catching
Fire, also kein Roman!).
Hm, bedenken wir die Sache mal logisch (auch wenn mir das nicht immer so liegt!):
Regal 1&2 haben zusammen schon 100 un- oder angelesene,
auf jeden Fall nicht beendete Bücher hervorgebracht (Hatte ich erwähnt, dass
die Bücher in meinen Regalen 3-Reihig stehen? Nein? Dann mach ich das jetzt:
3-REIHIG! Und ab und an noch welche quer drüber!)
Ich habe noch 4 weitere Regale… Momen, so geht das nicht: Blenden
wir die mal bitte aus (Zumindest für heute)!
100 ungelesene Bücher… Wenn ich arbeiten gehe (und das muss
ich), mich mit Mann und Hund beschäftige (und das will ich), koche, ein bisschen
Haushalt (optional), meinen anderen Hobbys nachgehe, noch ein wenig fern sehe
(beides nicht (!) optional) und noch zum Sport muss (wobei man dabei wiederum
lesen könnte), schaffe ich in einem durchschnittlichen Monat so 4-5 Bücher.
Wenn es gut läuft und das Buch nicht zu dick ist vielleicht auch mehr.
Macht 5*12… Macht 60 Bücher im Jahr… Plus noch mal 10 Bücher
mehr (durch Urlaub oder einen Lesefluß, macht 70 Bücher im Jahr… Macht:
Nächstes Jahr dann keine Bücher kaufen!!!
Argh! Nein!
Zu viele Bücher: Auf jeden Fall. Wobei dann ja wiederum die
Frage aufkommt, ob man überhaupt zu viele Bücher haben kann?!
ABER: Keine Bücher kaufen ist auch keine Option! Allein
wegen der Wirtschaft! Das geht nicht. Die gehen ja bankrott ohne mich!
Da hilft nur eins: Schneller lesen und konsequent (zumindest
ein bisschen) den SUB abarbeiten!
Schneller lesen muss ich mir dann wohl mal antrainieren.
Bei irgendeiner Sendung (SternTV oder so) war mal eine Dame die die gesamte Harry Potter-Reihe innerhalb eines ganzen Tages gelesen hat (ohne sie zu mögen wohlgemerkt!). Nur um mal zu wissen, was der ganze Hype sollte und um mitreden zu können…
Schneller lesen muss ich mir dann wohl mal antrainieren.
Bei irgendeiner Sendung (SternTV oder so) war mal eine Dame die die gesamte Harry Potter-Reihe innerhalb eines ganzen Tages gelesen hat (ohne sie zu mögen wohlgemerkt!). Nur um mal zu wissen, was der ganze Hype sollte und um mitreden zu können…
In der Sendung wurde dann noch ein Versuch gemacht, um zu beweisen,
dass sie das wirklich so schnell kann:
Sie kam in einen Raum
(abgeschlossen, Kameraüberwacht (Big Brother is watching you! Wieder ein
Buch!)) und hatte die gesamte Sendung (1 Stunde?!) Zeit ein sehr dickes Buch zu
lesen.
Nachher musste sie einige Fragen zu diesem Buch beantworten,
um so zu beweisen, dass sie alles was darin vorkam auch wirklich gelesen hatte.
Das Buch war ein Vorabdruck, also noch nicht erschienen und sie kannte alle
Details. Ergo las sie wirklich so schnell, dass ihr 10 Bücher für den Urlaub
wohl nicht reichen würden…
Das bringt mich jetzt wieder zu der Überlegung:
Wenn ich es dann geschafft habe, mir das Schnelllesen anzugewöhnen und ich meinen SUB, sagen wir mal, bis Mitte des Jahres (welch ehrgeiziges Ziel!) erledigt habe, muss ich dann ja immer so schnell lesen (kann man dann ja sicher nicht einfach so wieder aufhören, oder?) und das führt wiederum zu einem noch schnelleren, noch höheren Buchkonsum, ergo zu noch viel mehr neu gekauften Büchern, als sowieso schon.
Wenn ich es dann geschafft habe, mir das Schnelllesen anzugewöhnen und ich meinen SUB, sagen wir mal, bis Mitte des Jahres (welch ehrgeiziges Ziel!) erledigt habe, muss ich dann ja immer so schnell lesen (kann man dann ja sicher nicht einfach so wieder aufhören, oder?) und das führt wiederum zu einem noch schnelleren, noch höheren Buchkonsum, ergo zu noch viel mehr neu gekauften Büchern, als sowieso schon.
Das würde ja dann bedeuten, dass ich für die 2. Jahrehälfte
wieder ca. 100 Bücher brauche! Das sind mehr als ich in diesem Jahr
(vermutlich) erstanden, ertauscht und geschenkt bekommen habe zusammen!!!
STOP!
„Also“, denke ich mir, während ich mich genüsslich in meinem
Stuhl zurückfallen lasse, „das würde zwar der oben erwähnten Wirtschaft nicht
schlecht bekommen, dennoch kann mein Mann doch verdammt froh sein, dass ich so
langsam lese, wie ich eben lese und dass mein SUB so hoch ist wie er ist!“
2014 kann dann wohl, zumindest von der Warte eines Buch-A-Holikers doch sehr entspannt
angegangen werden!
„SCHATZI…“ rufe ich.
Haha genial :D
AntwortenLöschenIch schaffe meist auch nur 4 oder 5 Bücher im Monat und davon sind dann auch noch viele geliehen, aus der Bibo, von Mutti, aus Lesekreisen etc., also gar nicht wirklich vom SUB... aber ich sehe das locker, so lange ich noch Platz habe, ist das ok... und das ist noch der Fall, also von daher, ganz entspannt ;)