Dienstag, 29. November 2016

[Rezension] Ein Himmel aus Lavendel oder Never judge a book by its Cover



Rezension: "Ein Himmel aus Lavendel         "
Autor: Marlena Anders
aus dem Drachenmond Verlag
284 Seiten

Inhalt:
Es heißt, es sei gar nobel, sein Leben für das eines geliebten Menschen zu geben. Doch niemand hat davon gesprochen, wie es sich anfühlt, diejenige zu sein, die diese Bürde auf sich nimmt. Darf man eine solche Entscheidung bereuen?

Diese Frage stellt sich Emery in ihren dunkelsten Momenten. Denn weder ihre Mutter noch ihre Schwester wissen, auf was sie alles verzichtet, um ihnen ein normales Leben zu ermöglichen. Ein Fremder war es, der ihr für ihre Seele eine Gabe versprach – die Fähigkeit, in gefährlichen Situation wie ein Phönix in Flammen aufzugehen. Doch auch wenn der Phönix für neues Leben steht, bringt jede Verwandlung Emery einen Schritt näher an den Tod.

Um dies zu verhindern, macht sich Emery verzweifelt auf die Suche nach einer Möglichkeit, um den Handel rückgängig zu machen. Dabei soll ihr Nael helfen, der ihr eine Ausflucht aus ihrem alten Leben bietet. Aber ihm sind seine eigenen Dämonen dicht auf den Fersen …

Meine Meinung:
Dieses Buch durfte ich im Zuge einer Leserunde auf Facebook lesen (nochmals ein dickes Danke an Marlena, es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht! 😄).

Never judge a Book by its Cover!
Märchenhaft, verspielt, verträumt und prinzessinenhaft kommt das Cover da her. Man erwartet eine leichte Geschichte a la Selection.
Doch denkste!
An Selection und ähnliche Werke ist hier bei weitem nicht zu denken. Zum Glück! Denn diese Geschichte hier weist wesentlich mehr Tiefe auf!

 "Wir brennen so lange, bis wir Asche sind." (67%)

Wir starten zusammen mit Emery direkt mitten im Geschehen. Marlena Anders gibt sich nicht groß mit Erklärungen ab, sondern schmeißt den Leser lieber gleich ins kalte Wasser.
Was zu Anfang bei mir für einige Verwirrung sorgte, entpuppt sich schnell als genialer Schachzug. Denn so war die Spannung von Anfang an gegeben. Man wollte, nein musste, weiterlesen. Schließlich will man ja als geneigter Leser wissen, wie es weitergeht!
Einziges Manko dabei, waren für mich die vielen Namen. Da hat es wirklich etwas gedauert, bis ich alle zuordnen konnte und wusste von wem da gerade die Rede ist.

Ich möchte hier gar nicht so sehr auf die Geschichte eingehen. Das würde zu viel vorweg nehmen.
Ich kann euch nur sagen, dass sie sehr gut geschrieben ist, sich flüssig und schnell lesen lässt.
Marlenas Stil ist wunderschön. Kraftvoll, ohne zu viel zu schreiben oder sich in ewigen Erklärungen zu versticken. Sie lässt manche Sachen einfach für sich stehen und den Leser dabei dann auch selbst denken. 
Ist nicht jedermanns Sache, wenn nicht alles Haarklein aufgedröselt wird, mir gefällt es! 

"Du trägst dein Herz in deinen Augen, (...) wenn du es nicht in deinem Inneren begräbst, wird jemand irgendwann das Licht darin löschen." (20%)
Die Welt die Marlena Anders uns hier präsentiert ist so ausgeklügelt, vielschichtig und voller Fantasie, dass man fast glaubt, sie hat einfach einen kurzen Blick in eine andere Dimension geworfen.
So was kann sich doch keiner mal eben so ausdenken!

Das Charakterdesign gefiel mir auch sehr gut. An manchen Punkten ging das allerdings nicht so tief, wie das Design der Welt. 
Emery, ihre Familie, Nael und die Anderen. Sie alle kann ich mir wunderbar vorstellen. Auch Rhysand und den Rest der Verfulchten fand ich wunderschön beschrieben.
Die "Bösen" waren etwas 2 dimensional, störte aber keineswegs.

Einige Handlungen waren für mich nicht unbedingt nachvollziehbar. Vermutlich weil ich nicht komplett in Emerys Gedanken eingetaucht bin. Ein winzig kleiner Hauch Realität blieb zwischen uns.
Zudem hätte ich die gute Emery sehr gerne, dass eine oder andere Mal gepackt und geschüttelt. Das Mädchen kann einen aber auch wahnsinnig machen mit  ihrer Art! Vor allem mit Nael zusammen (lest es, dann wisst ihr auch wer das ist ;)), die beiden standen sich so oft selbst im Weg! Aber das macht die zwei Streithähne halt auch so glaubhaft. Ausschließlich perfekte Menschen rennen ja nun wirklich nicht da draußen rum.
Und da gehört es halt auch dazu, mal die falschen Entscheidungen zu treffen…

Der Spannungsbogen wurde die ganze Geschichte über gut gehalten. Und das Ende…
Lest selbst, mehr sage ich nicht dazu! ;)
 
Alles in allem ein gelungener Auftakt, der auf eine großartige Reihe hoffen lässt. Eine Welt die so spannend ist, dass ich sehr gerne ein Geschichtsbuch zu ihr hätte. Nebencharaktere von denen ich liebend gern Kurzgeschichten lesen würde und Hauptfiguren, die man gerne noch weiter begleiten möchte. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Dieses Buch ist etwas der ausgeklügelte Welten und schöne Worte mag. Für alle die gerne Träumen und nichts gegen etwas Fantasie haben.

Von mir bekommt „Ein Himmel aus Lavendel“ 4/5 Sternen.

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